1922 Phil Bosmans wird am 1. Juli 1922 in Gruitrode (Provinz Limburg, Belgien) geboren.

1934 Als Internatsschüler auf das humanistische Gymnasium der Monfortaner in Rotselaar bei Leuven.

1938 Umzug der Familie nach Genk, wo seine Brüder im Kohlenbergbau arbeiten.

1940 Beginn des Zweiten Weltkriegs in Belgien am 10. Mai. Er flieht mit seinem Bruder Hendrik nach Frankreich. Nach sechs Monaten Rückkehr, wieder in der Schule und Schulabschluss.

1941 Einritt in die Ordenskongregation der Montfortaner und das übliche Noviziat, das mit den ersten Gelübden abschließt. Danach Studium der Philosophie und Theologie.

1945 Fortsetzung des Theologiestudiums in Oirschot in den Niederlanden.

1948 Priesterweihe in Oirschot am 7. März. Danach pastorales Praktikum in Nordfrankreich. In Paris Kontakte zu den Arbeiterpriestern.

1950 Wieder in der flämischen Heimat. Einsatz bei Volksmissionen und bei der sogenannten Marienfahrt durch die Pfarreien der Provinz Limburg.

1954 Im Sommer 1954 erleidet er einen gesundheitlichen Zusammenbruch, wird im Pfarrhaus von Horpmaal von Pastor Martin Aerts und seiner Haushälterin Leontine Franck aufgenommen; zwei Jahre lang bettlägerig, danach ein Jahr Rekonvaleszenz.

1957 Angebot, den niederländischen »Bond Zonder Naam« (Bund ohne Namen) auch in Belgien von Antwerpen aus aufzubauen.

1958 Im Februar beginnt er mit Fünf-Minuten-Ansprachen im Rundfunk, dann veröffentlicht er seit diesem Jahr eigene Spruchtexte auf sogenannten »Hebelkarten«.

1959 Am 20. August 1959 rechtskräftige Gründung des »Bond Zonder Naam Flandern« als eingetragener, gemeinnütziger Verein. Im September Einrichtung der Arbeitsstätte »Werkhuis M.I.N. – Menschen in Not«, die erste Sozialwerkstätte in Belgien für ehemalige Gefangene und Männer ohne Arbeitslosenunterstützung. – Beginn einer Weihnachtskerzenaktion, ihr Erlös wird für Weihnachtspäckchen für Strafgefangene verwendet.

1961 Ab März ein telefonischer Ansagedienst »Vitamine für das Herz«.

1962 Beginn der Veröffentlichung einer regelmäßig erscheinenden Informationsschrift »K 13«über die Arbeit vom Bund ohne Namen. Umfangreiche Vortragstätigkeit in Schulen und Vereinen. Auch durch Eingaben an Politiker und Broschüren zu aktuellen sozialen Problemen wird Aufmerksamkeit für die Not von Mitmenschen geweckt.

1966 Eröffnung des ersten Frauenhauses in Antwerpen.

1967 Begegnung in New York mit Pierre Konings, Direktor bei der Niederländischen Luftfahrtgesellschaft, er ermöglicht ihm viele Auslandsreisen, vor allem nach Südamerika. Im gleichen Jahr Einrichtung des »Reparaturdienst M.I.N.«, ein Gratisdienst für alte, kranke und behinderte Menschen.

1968 Am 18. Dezember 1968 wird Phil Bosmans in den »Ehrensenat der Vereinigten Staaten von Europa« aufgenommen.

1972 Es erscheint das Buch »Menslief, ik hou van je« (Menschenskind, ich hab dich gern). 1976 erscheint die deutsche Ausgabe unter dem Titel »Vergiss die Freude nicht«. Es wurde ein internationaler Bestseller, in 28 Sprachen übersetzt.

1973 Eröffnung des »Hotel MIN« für ehemalige Strafgefangene.

1974 Die (illegale) Einrichtung des ersten festen Standplatzes für Roma in der Nähe von Antwerpen. – Im gleichen Jahr Eröffnung eines großen Hauses für Migrantenfamilien in Brüssel.

1975 Beginn des »Movimiento sin Nombre«(Bund ohne Namen) in Spanien und Südamerika mit Zentrum in Carácas/Venezuela. – In den folgenden Jahren erscheinen weitere Bücher, zum Beispiel »Blumen des Glücks musst du selbst pflanzen«, eine Sammlung von seinen Spruchtexten, und »Liebe wirkt täglich Wunder«, die umfassendste Darstellung seiner Botschaft des Herzens.

1983 Kauf eines alten Bauernhofes in der Nähe von Brügge mit dem Ziel, daraus eine Art therapeutischen Bio-Hof zu entwickeln. – Im gleichen Jahr Protestaktionen des Bund ohne Namen gegen den Rüstungswettlauf und gegen alle atomaren Waffen in Ost und West.

1984 Fünfundzwanzigjähriges Bestehen des »Bond Zonder Naam Flandern« in Belgien. Die belgische Post bringt eine Sonderbriefmarke heraus.

1988 Gründung eines deutschen »Bund ohne Namen« in Frankfurt am Main. Im gleichen Jahr erscheint das sehr persönliche Buch über seinen Glauben: »God, niet te geloven« (Gott – nicht zu glauben, auf Deutsch auch »Gott − meine Oase« und »Kleines Buch vom guten Gott«). Auszüge aus diesem Buch werden von Godfried Kardinal Danneels gesprochen und als CD veröffentlicht.

1990 Im Januar wird in Antwerpen „De Stobbe“ (Der Wurzelstock) eröffnet, die letzte der großen sozialen Initiativen von Phil Bosmans. Das ehemalige Klostergebäude wurde zu einem Auffangzentrum für Frauen mit mehreren Kindern umgebaut. Im gleichen Jahr mehrere Vorträge zur Fastenzeit in deutscher Sprache bei Radio Vatikan.

1991 Er erhält (bereits zum zweiten Mal) den »Visser Neerlandia-Preis«, das Preisgeld gibt er an »Ärzte ohne Grenzen«. Im Juli überträgt er alle seine Verantwortlichkeiten im belgischen Bund ohne Namen an jüngere Mitarbeiter.

1993 Schwere Erkrankung (Gehirntumor) von Leontine Franck, die Phil Bosmans drei Jahre lang während seiner Krankheit in Horpmaal gepflegt hatte. Er sorgt für sie bis zu ihrem Tod am 31. August. – Am 18. Dezember erleidet er einen Autounfall, vermutlich bereits infolge eines leichteren Schlaganfalls.

1994 In der Nacht des 10. Februar schwerer Schlaganfall, er kann nicht mehr sprechen und sich kaum noch bewegen. Drei Monate ist er in der Antwerpener Universitätsklinik, zurück bleibt eine halbseitige Lähmung. Im gleichen Jahr erscheint das Buch für Verliebte und Verheiratete, dessen Manuskript er noch im Vorjahr erarbeitet hatte: »In de zevende hemel« (Im siebten Himmel, deutscher Titel: »Zum Glück zu zweit«).

1997 In Kassel veranstaltet der deutsche Bund ohne Namen eine Feier für Phil Bosmans anlässlich seines 75. Geburtstags. Trotz seiner Behinderung kann er auch in den folgenden Jahren meistens an den jährlichen Begegnungstreffen der deutsche Freunde und Freundinnen vom deutschen Bund ohne Namen teilnehmen. Allen Teilnehmern bleibt besonders das Fest zu seinem 80. Geburtstag auf der westfälischen Wasserburg Gemen unvergesslich.

1998 Am 7. März Feier seines Goldenen Priesterjubiläums. Im gleichen Jahr wird am 30. August ein großes Fest von der katholischen flämischen Jugendbewegung veranstaltet, mit der er seit Jahren freundschaftlich verbunden ist. Das Fest wird vom Fernsehen in den Niederlanden und in Belgien übertragen. Es erscheinen die ersten Bände einer achtteiligen Geschenkbuchreihe mit Texten von ihm: »Sonnenstrahlen«. Am 14. September 1998 wird er von König Albert II. in Privataudienz empfangen.

2000 Gründung des Bund ohne Namen in Kroatien durch Pavao Madžarević, mit dem ihn eine tiefe Freundschaft verbindet. Der katholische Seelsorger, der alle Bosmans-Bücher in Kroatische übersetzt hat, ist auch durch seine umfangreiche Mitarbeit in den Medien von großem spirituellen Einfluss.

2008 Am 8. März wird durch den Vorstand des deutschen Bund ohne Namen die Phil-Bosmans-Stiftung gegründet. Sie wird treuhänderisch verwaltet durch die »CaritasStiftung Lebenswerk Zukunft« in Stuttgart. Näheres zu dieser Caritas-Stiftung, die über 60 Einzelstiftungen treuhänderisch betreut auch unter: www.lebenswerk-zukunft.de

2012 Nach Jahren zunehmender Schwäche, Hilflosigkeit und Pflegebedürftigkeit muss er Anfang Januar in ein Krankenhaus verlegt werden. Enge Vertraute wie sein priesterlicher Mitbruder Jef Van Kerckhoven begleiten sein Sterben. Am Morgen des 17. Januar ist er in Frieden entschlafen.