Die größte Gefahr, die uns droht, ist der Mensch, der über viel Wissen und Können verfügt, aber die tiefste menschliche Kultur verloren hat: die Kultur des Herzens. Das Herz des Menschen muss saniert werden. Das Herz ist die Region in der Stadt der Menschen, die am meisten vernachlässigt und verwahrlost ist. Menschen, tausendfach vernetzt und verkabelt, sterben einsam und verlassen, wenn keine menschliche Wärme da ist, keine Freundschaft, keine Liebe. Darum setzt sich der Bund ohne Namen für eine Kultur des Herzens ein.

Der deutsche Bund ohne Namen hat ein großes Vorbild, den »Bond zonder Naam«, der 1959 in Antwerpen durch Pater Phil Bosmans gegründet wurde und dem heute etwa 300 000 Menschen angehören. Unermüdlich hat der flämische Pater die Botschaft des Herzens in Vorträgen, Rundfunkansprachen, Interviews verbreitet und in Büchern, die weltweit zu Bestsellern wurden. Zum Wort kam die Tat: zahlreiche soziale Initiativen für Menschen in Not wie zum Beispiel ein »Hotel für Menschen in Not«, Werkstätten für Behinderte, Frauenhäuser, Weihnachtsaktionen für Strafgefangene, Ferienangebote für Mittellose, Reparaturdienste, Begegnungen mit bedürftigen Menschen. Nach dem flämischen Vorbild wurde 1988 in Frankfurt am Main ein deutscher »Bund ohne Namen« gegründet. Der Sitz war mehrere Jahre in Neresheim, 1996 wurde er mit dem Büro nach Freiburg verlegt.