Syrien ist durch die lange Kriegszeit kaputtgeschlagen, mit unzähligen Opfern, vielen Verwundeten und Kriegs-Behinderten. Aber an diesem Weihnachten haben wir Hoffnung auf einen dauerhaften Frieden, wenn die diplomatischen Bemühungen gelingen. Im siebenten Jahr der Krise in Syrien gibt es viele Bemühungen, eine politische Lösung zu finden und die Waffen abzulegen. Seit zwischen Saudi-Arabien und Qatar die Golfkrise anbrach, hat es in Syrien und im Libanon eine Chance gegeben, die Dschihadisten zu bekämpfen, da sie nicht mehr mit der Unterstützung der Golfstaaten rechnen durften. Viele haben freiwillig ihre Waffen abgelegt und der libanesischen und syrischen Armee abgeliefert. Auch wenn noch Mörser und Raketen knallen, ist ins Land eine gewisse Ruhe zurückgekehrt.

Aber die Lebenshaltungskosten steigen schneller als die Einkommen. Bei einem Durchschnittslohn zwischen 80 und 100 Euro im Monat ist das Leben sehr teuer. Ob Lebensmittel, Kleidung oder Erdöl: Alles ist zehnmal so teuer wie vor dem Krieg. Teuer geworden sind auch Medikamente und medizinische Behandlungen, und sie stehen auch nicht immer zur Verfügung.

Durch die Hilfe unserer Freunde weltweit, unter anderem des Bund ohne Namen, konnten wir im vergangenen Jahr vielen Menschen Hilfe leisten: Wir konnten medizinische Behandlungen möglich machen, Menschen helfen, deren Wohnungen durch die Kriegsangriffe in Mitleidenschaft gezogen sind, das Schulgeld für Schulkinder aufbringen, Flüchtlingen im Lande und im Ausland helfen, Erdöl zur Heizung und Stromerzeugung besorgen und die sozial Schwachen unterstützen durch Kleider und Schuhe, Lebensmittel und Wolldecken.

Wir haben auch in diesem Jahr die Sommeraktivitäten für unsere Kinder aufrechterhalten. Wir danken dem Bund ohne Namen, dessen großzügige Hilfe uns dabei unterstützt hat. Wir konnten einer Gruppe von Kindern von Juni bis August in sicheren Räumlichkeiten einen »Sommer-Kinder-Club« möglich machen: mit gemeinsamem Kochen und Spielen. In diesem Sommer gab es auch das Zeltlager der Pfadfinder, außerhalb der Stadt. Wir haben etwa dreißig Pfadfinder/innen, die in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum feierten. Sie kommen immer samstags zusammen und haben auch eine eigene Musikband. In einem Kinder-Zeltlager außerhalb der Stadt waren auch die Kindergruppen der »Glaubensstunde« mit ihren jugendlichen Leitern. Diese Kindergruppen werden von etwa 60 ehrenamtlichen jungen Männern und Frauen geleitet. Wir sagen allen, die uns unterstützen, diese Krisenzeiten zu überbrücken, von Herzen Danke und Vergelt’s Gott! und wünschen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest!

P. Josef Lajin, Pfarrer von St. Cyrill, Damaskus

P. Georges Aboud, Jugendpfarrer

Foto: Quelle Facebook فرقة القديس كيرلس الكشفية – Squad of St. Cyril Scout