Ein paar Jahre, nachdem wir uns kennengelernt hatten, besuchte Phil mich und meine Familie in Amberg. Er war eine Woche bei uns und hielt viele Vorträge in Amberg und Umgebung. Er interessierte sich sehr für die Arbeit des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF), in dem ich mich seit 1975 engagiere. Um mich zu unterstützen, ließ er mich einige seiner Texte in einem kleinen Buch verwenden, das zur Hilfe für betroffene Frauen bestimmt war.

In den ersten Jahren meines Einsatzes beim Sozialdienst übernahm ich unterschiedliche Aufgaben wie die Mitwirkung bei verschiedenen Aktionen, die jährliche Kassenprüfung und Betreuungsaufgaben. Das Spektrum unseres Hilfsangebotes heute ist breit: Die Mitarbeiterinnen des SkF beraten in schwierigen Situationen und finanziellen Notlagen. Sie führen rechtliche Betreuungen für Menschen, die sich nicht um ihre persönlichen Angelegenheiten kümmern können. Sie betreuen Frauen und Kinder. Sie helfen bei Adoption, und sie ermöglichen anonyme Geburten. Im Jahr 1999 startete das sogenannte »Moses-Projekt«. Das erste Baby wurde in Amberg anonym geboren und kam danach in Adoptionspflege. Der Sozialdienst katholischer Frauen ist seit Jahren die tragende Säule in diesem Projekt, das Kindern, die nicht bei ihren leiblichen Eltern bleiben können, ein neues Zuhause vermittelt. Ein Teil der Mütter befindet sich real in einer sehr gefährlichen Lebenssituation, sie haben manchmal sogar Angst um ihr Leben. Für Frauen in Amberg, die eine anonyme Geburt in Erwägung ziehen, sind wir erste Ansprechpartner und informieren über Beratungsstellungen und Kliniken, die das »Moses-Projekt« anbietet.

Eines unserer wichtigsten Angebote ist der Notruf-Telefondienst. Im Jahr 1978 wurde der Notruf für Frauen aufgebaut. Ich wusste, dass ich mich dafür einsetzen und dabei mitmachen wollte. Frauen und Mädchen, die seelische, körperliche oder sexuelle Gewalt erleben mussten, finden bei unserem Notruf rund um die Uhr Beratung und Hilfe. Immer mehr Gewalt ist in den Familien angekommen und betrifft Frauen und Kinder, die ohne Hilfe verloren wären. Etwas zu tun gegen diese Gewalt an Frauen und Kindern liegt mir sehr am Herzen.

Im Jahr 2018 etwa suchten 249 Frauen und 290 mitbetroffene Kinder Beratung, Schutz und Hilfe bei unserem Notruf. Bis Ende 2018 hatten wir auch drei Schutzwohnungen zur Verfügung, in denen wir einigen Frauen eine sichere Unterkunft, eine »Arche« auf Zeit, zur Verfügung stellen konnten. Das kleine Altstadthaus, in dem wir diese Wohnungen hatten, ist nun derart sanierungsbedürftig, dass ein Neubau entstehen soll. Ein Grundstock an Spenden ist bereits vorhanden, zur Realisierung brauchen wir noch etwa 1,5 Millionen Euro.

Seit vielen Jahren unterstützt der Bund ohne Namen aus seinen Spenden unsere Arbeit für Frauen und Kinder. Dafür bin ich sehr dankbar! Diese Unterstützung war uns immer eine willkommene Hilfe, Frauen und Kinder bei einem selbstbestimmten und gewaltfreien Neuanfang zu begleiten. In den vielen Jahren, seit der Verein besteht, konnten wir sehr vielen Betroffenen helfen. Wer unseren Neubau einer »Arche«-Schutzwohnung direkt unterstützen will:

http://www.skf-amberg.de/notruf-und-allgemeine-soziale-beratung/

Sozialdienst katholischer Frauen Amberg, Studentenplatz 2, 92224 Amberg,

Konto: IBAN: DE78 7525 0000 0240 6287 35; BIC: BYLADEM1ABG

Danke! Edeltraud Sandner