Der (Bürger-)Krieg in Syrien war für die Menschen der Gemeinde St. Cyrill in Damaskus eine schwere Zeit: Bombardierungen, Autobomben und Granatenanschläge. Schwerverletzte und tödlich getroffene Frauen, Männer und getötete Kinder. Nach wie vor ist Syrien im Kriegszustand, ausländische Mächte wie die Türkei und Russland stehen sich auf syrischem Boden mit ihren jeweiligen Verbündeten als Gegner gegenüber. »In Damaskus selbst ist die Situation ruhiger geworden«, schreibt Pater Josef. »Ruhig« bedeutet, dass Schulen und Hochschulen wieder geöffnet sind und Menschen, die eine Arbeit haben, dieser Arbeit nachgehen.
Die Folgen des (Bürger-)Kriegs sind aber überall zu spüren. Viele haben ihre Arbeit verloren. Der Handel mit dem Ausland ist zurückgegangen, seit Beginn der Kriegshandlungen haben die europäischen Botschaften ihre Botschaften geschlossen. Das Land steht nach wie vor unter einem Embargo der USA und der Europäischen Union: Das bedeutet kein Erdöl und Einführbeschränkungen bei Technologie, bei Baustoffen und Maschinenzubehör. Das Alltagsleben ist eingeschränkt, denn Strom, Öl und Gas sind Mangelware. Die Stromversorgung beträgt an manchen Tagen nur 6 von 24 Stunden. Gas für die Küche oder Öl zum Heizen haben in den Wintermonaten bei zum Teil grimmiger Kälte gefehlt.
Das Geld (Syrisches Pfund) hat durch Inflation seinen Wert verloren. Brot kostet heute beinahe das Zwanzigfache wie vor Beginn der Kriegshandlungen, auch alle anderen Lebensmittel sind ungeheuer teuer geworden. Dinge des Alltagsbedarfs wie Kleider und Schuhe oder Medikamente: Alles ist zehn bis fünfzehn Mal teurer. Diejenigen, die noch in Arbeit sind, können mit den Löhnen ihren Bedarf und den ihrer Familien nicht bezahlen. Da ist es besonders für Familien hart, das Notwendige für Säuglingsnahrung, für Schulgeld, für Medikamente aufzubringen. An Medikamenten, die aus dem Ausland eingeführt werden müssten, herrscht zudem großer Mangel.
Pater Josef schreibt auch: »Die christlichen Gemeinschaften haben unter dem Krieg sehr gelitten. Wir sind weniger geworden. Aber wir leben aus großer Hoffnung. In meinem Gebet sind alle Wohltäter des Bund ohne Namen eingeschlossen.«