Die Richtung ist klar: nach oben! Oder hast du schon einmal einen Baum gesehen, der nicht zum Licht hin wächst? Jede Pflanze trinkt mit den Wurzeln das Wasser der Erde und hält ihre Blätter dem Sonnenlicht hin. So kann sie leben. Wir Menschen verlieren dieses Gleichgewicht gern. Dann fehlt uns die Verwurzelung in der Erde, und wir strecken uns nach Luftschlössern aus. Ein Windstoß reicht, und wir fallen um. Oder wir haben Angst vor der Weite des Himmels und klammern uns am Boden fest, ohne wachsen und uns verändern zu wollen.
Leben heißt wachsen und sich wandeln. Bisweilen verändern wir uns sanft und leise, wir selbst bemerken es kaum. Manchmal aber versetzt uns das Leben einen Schlag, der uns aus dem Gewohnten herausreißt und Neues möglich machen will. Kein Wachstum kann ganz ohne Schmerzen geschehen, denn Altes stirbt ab, damit Neues werden kann. Dabei können wir immer voller Hoffnung sein. Hoffnung haben heißt nicht, eine rosarote Brille aufzusetzen, sondern die Augen nach oben zu richten und wahrzunehmen, was geschieht: Alles wächst zum Licht.
BoN-Impulskarte 255 • Text: Phil Bosmans / Ulrich Schütz • Foto: © Roland Höpker • Herausgeber: Bund ohne Namen • Postfach 154, D-79001 Freiburg • www.bund-ohne-namen.de