Weinen ist menschlich. Werden Menschen von tiefem Leid getroffen, müssen sie einen schweren Verlust beklagen, sehen sie lang gehegte Hoffnungen mit einem Schlag zerstört, dann fangen sie nicht selten vor Erschütterung an zu weinen. Es ist, als ob sich das Übermaß an innerem Schmerz in den Tränen einen entlastenden Weg nach außen sucht. Das geschieht aber nicht nur, wenn Menschen leiden, sondern manchmal auch, wenn sie sich Tränen lachen, wenn sie sich maßlos freuen über eine unglaublich glückliche Wendung in ihrem Leben, über ein Wunder.
Das Leben bleibt nicht so, wie es ist. Vieles in unserem Lebensalltag hat Veränderungen erfahren,die sich noch vor wenigen Jahrzehnten keiner vorstellen konnte. Auch das persönliche Leben unterliegt dem Gesetz des Wandels. Bei den Jüngeren geht es möglichst aufwärts, bei den Älteren unerbittlich abwärts. Doch Vergänglichkeit ist nicht das letzte Los des Menschen, sondern Hoffnung auf eine Verwandlung, die alle Zukunftsprognosen sprengt. Dann werden jene, die einst geweint haben, selig gepriesen.
BoN-Impulskarte 225 • Text: Phil Bosmans / Ulrich Schütz • Foto: © Roland Höpker • Herausgeber: Bund ohne Namen • Postfach 154, D-79001 Freiburg • www.bund-ohne-namen.de