Wie es drinnen aussieht, sagt der Volksmund, geht keinen was an. Es ziemt sich nicht, Gefühle des Leidens zu zeigen, schon gar nicht in der Öffentlichkeit. Ein Tabu, dass in den Medien nur allzu gern gebrochen wird mit Bildern von verzweifelt Weinenden. Tränen gehören zum Innersten des Menschen. In ihnen bricht sein tiefer Schmerz, sein herzzerreißender Kummer durch. Nicht selten stellt man sich heute die Welt als eine Art paradiesischen Vergnügungspark vor und kommt dann mit der bitteren Realität nicht zu Rande: unsere Welt – ein Tal der Tränen.

Ohne Trost kannst du nicht leben. Wir alle geraten in Situationen, wo wir nicht nur Hilfe brauchen, sondern auch das mitfühlende Herz eines Menschen, bei dem man sich ausweinen kann. Aber es gibt auch falschen Trost, der alles nur noch schlimmer macht. Und es gibt unermessliches Leid, das Menschen zwar lindern, aber nicht verhindern können. Alle Tränen trocknen und alles Leid in Freude verwandeln, das ist der göttliche Anfang einer neuen Welt. In die Finsternisse des Lebens strahlt Licht, das verheißene Licht der Ostersonne.


BoN-Impulskarte 200 • Text: Phil Bosmans / Ulrich Schütz • Foto: © Roland Höpker • Herausgeber: Bund ohne Namen • Postfach 154, D-79001 Freiburg • www.bund-ohne-namen.de