Jeder Mensch hat Erwartungen an das Leben, was er werden, was er machen, wie er sein möchte. Die einen erreichen mehr, andere weniger. Aber eines Tages stoßen wir alle, ob jünger oder älter, an Grenzen. Die Kräfte reichen nicht, die Gesundheit macht nicht mehr mit. Oder es fehlt an günstigen Gegebenheiten, an notwendigen Mitteln, an guten Beziehungen. Und dann wird die Zeit knapp, sie scheint davonzulaufen. Leben wir mit maßlosen Erwartungen und sind empört, wenn sie nicht in Erfüllung gehen? Voller Verbitterung, wie ungerecht es im Leben zugeht?

Die Sehnsucht kennt keine Grenzen. Sie sucht das grenzenlose Glück, die Liebe, die alle Trennung, allen Schmerz überwindet. Doch zugleich leidet die Sehnsucht, dass in unserer Welt nichts vollkommen ist und dass man an allem etwas aussetzen kann. Sie liebt den Blick in die Ferne, in die unendliche Weite des Meeres. Sie sucht im Vergänglichen Spuren des Ewigen. Die Sehnsucht ist unersättlich. Ihr Durst unstillbar, er verlangt nach einer Quelle, die unerschöpflich ist. Unser ruheloses Herz bleibt ein Leben lang auf der Suche nach unendlichem Frieden, nach unvorstellbarer Liebe.


BoN-Impulskarte 218 • Text: Phil Bosmans / Ulrich Schütz • Foto: © Roland Höpker • Herausgeber: Bund ohne Namen • Postfach 154, D-79001 Freiburg • www.bund-ohne-namen.de