Worte können Leben rauben, dazu braucht es nicht erst handfeste Angriffe. Wer Kinder erzieht, weiß (oder sollte wissen), dass Worte ein Leben fördern oder hindern können. Sätze wie „Du kannst das nicht“ oder „Das schaffst du nie“ vermögen den Atem zu nehmen, oft ein Leben lang. Dem weisen Sokrates schreibt man die Regel der drei Siebe zu: Ist das, was du sagen willst, wahr oder gut oder notwendig? Wenn deine Worte weder zutreffend noch förderlich noch lebenswichtig sind, dann lass sie im Sieb liegen und belaste dich und die anderen nicht damit!

Worte können Leben schenken: Wie gut ist es, wenn liebevolle Worte unser Leben begleiten! Wie gut ist es, wenn wir selbst unsere Worte für andere blühen lassen wie Blumen. Zarte Worte, denn Menschen sind zerbrechlich. Stärkende Worte, die Mut machen, damit ein ängstlicher Mensch Trost findet. Worte, die helfen und zu Taten werden. Keine Heldentaten, nichts Großes: eine kleine Unterstützung, eine aufmerksame Geste, ein freundliches Lächeln. Das ist schon viel, das kann die Blume am Wegrand sein, die einem Menschen die Kraft schenkt, weiterzugehen.


BoN-Impulskarte 257 • Text: Phil Bosmans / Ulrich Sander • Foto: © Roland Höpker • Herausgeber: Bund ohne Namen • Postfach 154, D-79001 Freiburg • www.bund-ohne-namen.de