Wo eine Blume wächst und lebt, da werden eines Tages tausend andere in Blüte stehen. Manchmal erstickt der Winter die ersten Blüten, wenn sie zu früh aus dem Winterschlaf erwacht sind. Manchmal dörrt ein heißer Sommer den Boden aus, und die Pflanzen vertrocknen. Aber das Leben ist hartnäckig: Das kleinste Samenkorn wächst aus dem Dunkel der Erde ins Freie, ins Licht. In jedes Samenkorn, in jedes grüne Blatt hat Gott Auferstehung geschrieben.

Manchmal umgibt uns tiefes Dunkel. Wir sind traurig und fühlen uns mutlos. Wir wissen nicht, wie es weitergehen wird. Aber das Dunkel kann ein Mutterboden werden, in dem die Hoffnung keimt und wächst. Unser Herz spürt es vielleicht noch gar nicht, aber es kann den Kräften des Lebens vertrauen. Ostern heißt: Wir sind wie ein Saatkorn ins Dunkel gelegt mit der Hoffnung auf Blüte und Frucht. Ein Herz voller Hoffnung weiß: Am Ende wird es blühen und reiche Frucht tragen. Ein Herz voller Hoffnung blüht auf und lässt andere aufblühen.


BoN-Impulskarte 306 (2021) • Text: Phil Bosmans / Ulrich Sander • Foto: © Roland Höpker •
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