Die Natur ist eine große Verpackungskünstlerin. Man denke nur an eine Nuss oder Ananas, an die Schote einer Erbse oder die Zapfen einer Kiefer. Als ob die Natur mit größter Fantasie darauf bedacht sei, den Samen, an dem das Weiterleben einer Art hängt, zu schützen und zu verbreiten. Wir können uns schwer vorstellen, dass die Härten des Lebens sinnvoll sein sollen, dass aus einem kleinen Samenkorn ein großer Baum wird, dass ein Weizenkorn sterben muss, um neues Leben hervorzubringen. Und doch steckt darin das Geheimnis aller Fruchtbarkeit.

Der Herbst stellt manche Fragen. Was hat das Jahr gebracht, was kam dabei heraus? Auch der Herbst des Lebens stellt solche Fragen. Prominente Leute bringen gern Bücher mit ihren Lebenserinnerungen heraus. Viel häufiger aber ist der Stoßseufzer voll Bitterkeit: Wer interessiert sich schon für mein Leben. Doch der Himmel hat ein gutes Gedächtnis für alles, was wir aus Liebe getan und erlitten haben, auch wenn sich auf Erden kein Mensch mehr daran erinnert. Nicht Ruhm oder Leistung , sondern Liebe ist der Schlüssel zur Unsterblichkeit.


BoN-Impulskarte 230 • Text: Phil Bosmans / Ulrich Schütz • Foto: © Roland Höpker • Herausgeber: Bund ohne Namen • Postfach 154, D-79001 Freiburg • www.bund-ohne-namen.de