Zum Leben wird Kraft gebraucht. Doch heutzutage ist der Kräftehaushalt vieler Menschen gestört. Es ist, als ob sie von einer rätselhaften Lähmung befallen wären. Auch wenn äußerlich alles in Ordnung scheint, ist es wie bei einem Auto: Fehlt der Kraftstoff, läuft nichts mehr. Sie haben keinen Antrieb, etwas zu tun, und können sich über nichts mehr freuen. Ein trauriger Zustand, den viele Menschen stärker oder schwächer durchmachen und mit viel Geduld – und wenn es besonders schlimm ist, mit ärztlicher Hilfe – auch durchstehen können.
Es gibt verschiedene Kraftquellen. Zum Beispiel ein gutes Essen, ein erquickender Schlaf, ein schöner Spaziergang durch Wald und Wiese, eine treue Freundschaft. Freilich gibt es auch verführerische Quellen, die Glück versprechen und Unglück bringen. Nicht zu unterschätzen ist der Einfluss, den die Einsichtskraft des Menschen auf seine Willenskraft ausübt. Wer zu glauben vermag, ist offen für den Geist aus der Höhe, der unserer Schwachheit zu Hilfe kommt. Er bewirkt in uns Zuversicht und Freude, Gelassenheit und tiefen Trost.
BoN-Impulskarte 226 • Text: Phil Bosmans / Ulrich Schütz • Foto: © Roland Höpker • Herausgeber: Bund ohne Namen • Postfach 154, D-79001 Freiburg • www.bund-ohne-namen.de