Die Luft, von der wir leben, ist voller Lärm. Zwar merken wir manche gewohnte Geräusche kaum. Doch wird es uns zu laut, regen wir uns auf, schimpfen auf die Quelle des Krachs, gehen ihm aus dem Weg. Widerstand gegen Lärmüberflutung scheint noch schwerer als gegen Überschwemmung mit bunten Fernsehbildern. Die Ohren können wir nicht so einfach zumachen wie die Augen. Suchen wir immer wieder eine Umgebung, wo es leise ist. Die Stille tut uns gut, sie beruhigt. Manche Aufregung erweist sich dann als halb so schlimm.

Stille ist lebensnotwendig. Die tausend Ablenkungen und Zerstreuungen, mit denen die moderne Freizeitindustrie unser Leben zersetzt, machen uns am Ende nicht glücklich. Wir brauchen Stille, um uns zu sammeln, zu uns selbst zu kommen, unser Inneres zu öffnen. Wenn wir uns auf das Verborgene einlassen, das uns in der Stille erwartet, dann bekommen wir Augen, um unsichtbare Dinge wahrzunehmen. Wir werden empfänglich für die heilende Botschaft, die unser Herz ersehnt und die uns glücklich macht: Du, ich hab dich gern.


BoN-Impulskarte 268 • Text: Phil Bosmans / Ulrich Schütz • Foto: © Roland Höpker • Herausgeber: Bund ohne Namen • Postfach 154, D-79001 Freiburg • www.bund-ohne-namen.de