Meistens feiern wir anders. In der Regel sind es Leistungen und Erfolge, die Menschen zusammenführen. Der Sieg im sportlichen Wettkampf, der Gewinn einer politischen Wahl, die Lebensleistung im Betrieb: Im Licht der Sieger scharen sich die Gratulanten, um teilzuhaben am Glück der Erfolgreichen. Weihnachten feiert einfach die Ankunft eines schwachen Menschenkindes. Es bringt nichts mit außer der Bedürftigkeit eines Säuglings. Aber von ihm geht das Licht aus. Es öffnet die Augen dafür, dass das Leben vor aller Leistung ein Geschenk ist, göttliche Gabe, Wunder.

Manchmal feiern wir Weihnachten. Immer dann, wenn wir unsere Dunkelheiten nicht übertünchen. Sondern unser Herz öffnen für das, was wir niemals machen, nur empfangen können. Wir nennen es: Liebe. In der Bibel heißt es: „Gott ist die Liebe.“ An Weihnachten ist sie „Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt“. Als ein armes Menschenkind. In aller Schwäche und Bedürftigkeit. Anders kann Liebe nicht unter uns wohnen. Wer sich auf den Weg zu ihr macht, findet nicht unbedingt das laute Glück. Gewiss aber die Seligkeit. Das wahre Wunder ist immer die Liebe.


BoN-Impulskarte 208 • Text: Phil Bosmans / Ulrich Schütz • Foto: © Roland Höpker • Herausgeber: Bund ohne Namen • Postfach 154, D-79001 Freiburg • www.bund-ohne-namen.de