Wer sich bei den Menschen umschaut, gewinnt den Eindruck: Viele leben nicht gern. Es tut ihnen leid, dass sie leben. Sie achten im Leben immer nur auf die dunkle Kehrseite. Nie blicken sie nach oben, ins Licht. Sie vergessen die Sterne. Sie sind blind, sie sehen die vielen Freuden jedes Tages nicht. Ein zufriedener Mensch erwartet vom Leben nicht mehr, als das Leben ihm geben kann. Es gibt dunkle und helle Tage. Wer zuviel erwartet, zieht dunkle Wolken auf sich. Vergiss den blauen Himmel nicht und nicht die Vögel, die singend ihre Kreise ziehen.

Lebensfreude ist nicht selbstverständlich. Wer Gründe sucht, um zu klagen, wird immer welche finden. Freude wächst aus der Kraft der Bejahung. Zustimmen ist oft schwerer als Kritisieren. Beim Starren auf Fehler und Missstände geht leicht der Blick für all das Gute verloren, das wir doch täglich erfahren. Mensch werden geht nur mit Liebe. Liebe macht frei vom Starren auf das Böse. Sie freut sich nicht über Fehler anderer, sie ist froh über alles Gute, das geschieht. In der Liebe stecken ungeahnte Antriebskräfte, sie verleiht Flügel.


BoN-Impulskarte 237 • Text: Phil Bosmans / Ulrich Schütz • Foto: © Roland Höpker • Herausgeber: Bund ohne Namen • Postfach 154, D-79001 Freiburg • www.bund-ohne-namen.de