„Daheim ist es am schönsten.“ So kann man es manchmal auf Lebkuchenherzen lesen oder mehr oder minder kunstvoll gestickt auf Geschirrtüchern. Dabei weist unser Leben wenig auf von einer dörflichen Idylle. Der Beruf verlangt Mobilität. Die eigenen Kinder sind im Alter oft in alle Winde zerstreut. Viele Menschen leben in Metropolen, die von oben wie Ameisenhaufen wirken. Viele sind auf der Flucht vor Krieg und Elend, oft unter Todesgefahr. Politiker und Bürger sind ratlos, wie wir allen Heimat geben können, die bei uns Zuflucht suchen.
Der Wunsch nach Heimat ist groß. Und er bleibt letzten Endes in diesem Leben ungestillt. Jeder Mensch trägt eine Sehnsucht in sich nach einer letzten Heimat, die bleibt, wenn alles andere versinkt. Das ganze Leben lang sind wir auf der Suche nach diesem Zuhause. Deshalb ist es gut, ab und zu an die Toten zu denken und an den Tag, an dem wir selbst Abschied nehmen werden. Das rückt manches zurecht. Das hilft, das Leben nicht mit sinnlosen Besitztümern vollzustellen. Das einzige Haus, in dem wir ewig wohnen können, ist die Liebe.
BoN-Impulskarte 275 · Text: Phil Bosmans / Ulrich Sander · Foto: © Roland Höpker · Herausgeber: Bund ohne Namen · Postfach 154, D-79001 Freiburg · www.bund-ohne-namen.de