Heutzutage ist es oft nicht leicht, den Überblick zu behalten. Zu groß ist die Informationsflut, zu wichtig erscheinen die aktuellen Nachrichten, zu interessant das Fernsehen, zu verführerisch die vielen Angebote der Werbung. Und zu leicht verlieren wir den Blick auf das, was unser Leben wirklich wertvoll und glücklich macht. Klug ist, wer zu unterscheiden vermag zwischen wichtig und unwichtig, zwischen wesentlich und unwesentlich. Dann versandet das Leben nicht in Oberflächlichkeiten, sondern gewinnt befreiende Weite und erfüllende Tiefe.

Nicht nur Medienmacher lieben schlechte Nachrichten, sondern auch Medienbenützer. Grauenvolle Kriege und Verbrechen, selbst wenn sie lange zurückliegen, üben eine rätselhafte Faszination aus, die Faszination des Bösen. Das Gute hat einen schweren Stand. „Gutmensch“ wird zum hämischen Schimpfwort, zum Unwort des Jahres. Dennoch: Wer klug ist, glaubt an das Gute, auch wenn so viel Böses geschieht, an die Liebe, auch wenn immer wieder Hass ausbricht. Ein kluger Blick sieht mehr: das viele Gute, das meist im Verborgenen geschieht.


BoN-Impulskarte 270 • Text: Phil Bosmans / Ulrich Schütz • Foto: © Roland Höpker • Herausgeber: Bund ohne Namen • Postfach 154, D-79001 Freiburg • www.bund-ohne-namen.de