Gleich und gleich gesellt sich gern, ein treffendes Sprichwort, wenn man daran denkt, wie sich Freundeskreise bilden. Menschen mit gemeinsamen Interessen und Neigungen reden miteinander, arbeiten und feiern gemeinsam, halten zusammen und helfen sich gegenseitig. So schön das ist, zum Menschsein gehört mehr: sich auch um die anderen kümmern, um die am Rande Stehenden, die Verachteten, die Notleidenden. Soziale Institutionen allein schaffen es nicht. Unentbehrlich sind Menschen, die sozial denken und handeln, Menschen mit Herz.
Mit der Zeit zeigen sich Unterschiede. Im menschlichen Zusammenleben bleibt es nicht immer so harmonisch wie am Anfang. Belastungen von außen führen leicht zu Störungen innen. Es kommt zu Vorwürfen, Beschimpfungen, Wutausbrüchen. Die Atmosphäre wird vergiftet. Schuldige werden gesucht, schwarze Schafe, die sich nicht anpassen, die provozieren, manchmal allein durch ihre andere Farbe. In Krisen die Ruhe bewahren, nach gerechtem Ausgleich suchen und nie die menschliche Würde verletzen – auch das kann Liebe sein.
BoN-Impulskarte 211 • Text: Phil Bosmans / Ulrich Schütz • Foto: © Roland Höpker • Herausgeber: Bund ohne Namen • Postfach 154, D-79001 Freiburg • www.bund-ohne-namen.de